Reflow-Löten

Inhaltsverzeichnis

Was ist Reflow-Löten?

Reflow-Löten (auch: Wiederaufschmelzlöten) ist ein Verfahren, das in der Elektronikfertigung verwendet wird, um elektronische Bauteile auf Leiterplatten zu befestigen. Dabei wird Lotpaste erhitzt, sodass sie schmilzt und beim Abkühlen eine feste Verbindung zwischen den Bauteilen und der Leiterplatte herstellt. Das Verfahren wird vor allem bei der Produktion von SMD-Bauteilen eingesetzt, da diese besonders kleine und empfindliche Bauelemente erfordern.

Wie funktioniert Reflow-Löten?

Beim Reflow-Löten wird die Leiterplatte mit den bereits aufgetragenen Bauteilen und der Lotpaste durch einen Reflow-Ofen transportiert. In diesem Ofen wird die Baugruppe in mehreren Phasen kontrolliert erhitzt. Zunächst verdampfen die Lösungsmittel der Lotpaste, dann schmilzt das Lot und verbindet die Bauteile mit den Kupferpads der Leiterplatte. Nach dem Schmelzvorgang wird die Baugruppe langsam abgekühlt, um eine stabile Lötverbindung zu gewährleisten.

Wo und wann wird Reflow-Löten angewendet?

Reflow-Löten wird vor allem bei der SMD-Bestückung eingesetzt, da dieses Verfahren besonders gut für kleine und empfindliche Bauelemente geeignet ist. Es kommt häufig in der Serienproduktion zum Einsatz, bei der große Stückzahlen schnell und präzise verarbeitet werden müssen.

SMD bestückte Leiterplatte von HEINEN Elektronik
Bei kleinen SMD-Bauteilen kommt das Reflow-Löten zum Einsatz

Durch die hohe Temperaturkontrolle ist das Verfahren ideal, um gleichmäßig verlötete Verbindungen bei komplexen Schaltungen zu gewährleisten. Für THT-Bauteile (Through-Hole Technology) wird es hingegen weniger genutzt, da diese in der Regel andere Löttechniken erfordern, wie z.B. Wellenlöten oder Selektivlöten.

Übrigens: Hier finden Sie weitere Infos zur konventionellen THT-Bestückung.

Vorteile des Reflow-Lötens

Das Reflow-Löten bietet mehrere Vorteile, die es zu einem bevorzugten Verfahren in der Elektronikfertigung machen:

  • Hohe Präzision: Durch die kontrollierte Temperaturführung im Reflow-Ofen können sehr feine und empfindliche Bauteile zuverlässig gelötet werden.
  • Automatisierbarkeit: Das Verfahren ist ideal für die automatisierte Massenproduktion, was die Effizienz in der Herstellung erheblich steigert.
  • Zuverlässige Verbindungen: Die gleichmäßige Erwärmung sorgt für robuste und langlebige Lötstellen.
Reflow-Löten schnell erklärt
FPGA Platine von HEINEN Elektronik
Verfahren, bei dem SMD-Bauteile mithilfe von Lotpaste durch kontrolliertes Erhitzen und Abkühlen auf Leiterplatten dauerhaft verlötet werden

Auch interessant:

Weitere Fachbegriffe aus der Elektronik