Inhaltsverzeichnis
- Aktuelle Situation in Europa
- Welche Aufgaben übernehmen EMS-Anbieter?
- 5 Gründe für das Outsourcing an EMS-Dienstleister
- Was spricht gegen das EMS-Outsourcing?
- Lohnt sich die Zusammenarbeit mit einem EMS-Dienstleister auch bei kleinen Stückzahlen?
- Überzeugen Sie sich selbst
Aktuelle Situation in Europa
Zunehmend mehr Hersteller setzen auf die Zusammenarbeit mit EMS-Dienstleistern. Trotzdem wurden europaweit noch knapp 60 Prozent der elektronischen Baugruppen von den OEMs (Original Equipment Manufacturer) selbst hergestellt. Hier schlummert noch viel Potenzial, die Elektronikfertigung auszulagern.
Welche Aufgaben übernehmen EMS-Anbieter?
EMS-Dienstleister – was bedeutet das überhaupt? „EMS“ steht für Electronic Manufacturing Service, zu Deutsch Elektronikfertigungsdienstleistung. Dabei übernehmen EMS-Dienstleister den gesamten Herstellungsprozess drumherum, wie z.B.:
- Machbarkeitsstudien
- Materialmanagement
- Elektronikfertigung, z.B. Leiterplattenbestückung, Gerätemontage, Verdrahtung
- Logistik und Lagerung
- After-Sales-Service
- Obsoleszenz-Management
Neben der Elektronikfertigung bieten einige EMS-Unternehmen auch die Elektronikentwicklung mit an. Das bringt OEMs den großen Vorteil, dass sie sich vollumfänglich auf die Vermarktung ihrer Produkte konzentrieren können, während Elektronikproduktion und Optimierung ausgelagert werden.
5 Gründe für das Outsourcing an EMS-Dienstleister
Welche Vorteile die Zusammenarbeit zwischen OEM und EMS bietet, lesen Sie hier:
1. Fokus auf Produktentwicklung und Vermarktung
Weniger Stress mit Lieferketten, mehr Fokus auf den Produktverkauf: Wenn Hersteller die Produktion der elektronischen Komponenten auslagern, können sie wertvolle Ressourcen in die Produktentwicklung und den Vertrieb stecken. So bleiben sie ihrem Kerngeschäft treu.
2. Wettbewerbsvorteil dank geringer Produktionskosten
Wer nicht in eigene Bestückungsautomaten investiert, kein neues Personal anstellt und keine Produktionshallen anmietet, spart jede Menge Fixkosten. Geringere Produktionskosten gehen mit einem geringeren Verkaufspreis einher – was wiederum einen klaren Wettbewerbsvorteil für das Unternehmen darstellt.
Gerade in Zeiten des Fachkräftemangels ist es von großem Vorteil, aufwendige Elektronikbestückungen an Experten abzugeben, anstatt selbst Personal beschaffen bzw. schulen zu müssen.
3. Sorgenfrei durch Rundum-Service
Nicht nur Kosten, auch Zeit und Sorgen lassen sich mit einem EMS-Dienstleister sparen, da diese folgenden Tätigkeiten übernehmen:
- Materialmanagement
In Anbetracht der anhaltenden Bauteilknappheit nimmt die Bedeutung bewährter Lieferantennetzwerke zu. EMS-Anbieter, die bereits seit Jahren auf dem Bauteilmarkt tätig sind, wissen am besten, wie sie kostengünstig und zuverlässig an elektronische Komponenten kommen.
- Logistik
Der EMS-Dienstleister übernimmt die Lagerung der Bauteile und Ersatzbauteile, organisiert Sonderverpackungen und kümmert sich um die Auslieferung der Produkte.
- After-Sales-Service
In der Regel ist die Geschäftsbeziehung nicht mit der Auslieferung beendet. Gewährleistungen, Reparaturservice und turnusmäßige Wartungen gehören ebenfalls zur Angebotspalette. So haben OEMs stets einen kompetenten Ansprechpartner im Hintergrund, sollten nachträglich Probleme beim Produkt auftreten.
- Obsoleszenzmanagement
Obsoleszenz beschreibt die Veraltung von Komponenten. Dadurch kommt es zu Bauteilabkündigungen, was wiederum das Produkt gefährdet. Um dem proaktiv entgegenzuwirken, kümmert sich der EMS-Dienstleister um die Langzeitbevorratung bzw. Sonderbeschaffung benötigter Bauteile oder sucht nach passenden Alternativen. Dies ist ein weiterer kostenintensiver Faktor, den sich ein Hersteller durch das Outsourcen spart.
4. Breites Know-how in der Elektronikentwicklung
Mit einem EMS-Dienstleister wird ein kompetenter Ansprechpartner gewonnen, der Hilfestellung bei auftretenden Problemen gibt und bei der Weiterentwicklung unterstützt. Darin liegt ein entscheidender Vorteil.
Das Know-how der Entwicklungsexperten ist viel breiter aufgestellt als das der hauseigenen Ingenieure, welche nur auf die eigenen Produkte fokussiert sind. Dadurch ergibt sich ein wertvoller neuer Blickwinkel auf das Produkt und die EMS-Entwickler können wichtige Impulse für die Produktentwicklung geben. Dabei haben sie stets das gesamte Projekt im Blick und achten bspw. auf platzsparendes und EMV-gerechtes Design.
Übrigens: Beengter Bauraum spielt bei der zunehmenden Miniatisierung elektronischer Geräte eine wichtige Rolle. In Form von 3D-gedruckten Prototypen können die Entwickler erste Vorerprobungen durchführen um zu prüfen, wie der vorhandene Bauraum optimal ausgenutzt werden kann.
5. Unterstützung bei der Produkt-Zertifizierung
Zertifikate spielen heutzutage eine wichtige Rolle für eine erfolgreiche Produktvermarktung. Doch oft fällt es nicht leicht, den Überblick bei den komplizierten Anforderungen zu behalten. Ein EMS-Dienstleister kennt sich dank jahrelanger Erfahrung mit diesen Prozessen aus und unterstützt bei z.B. CE-Kennzeichnungen, EMV-Prüfungen und Umweltzulassungen.
Was spricht gegen das EMS-Outsourcing?
Viele konservative Unternehmen fühlen sich gegenüber ihren Mitarbeitern sozial verantwortlich und möchten diese nicht kündigen – selbst wenn sich dadurch enorme Kosten einsparen ließen. Und auch das mangelnde Marketing seitens der EMS-Dienstleister führt selten zur Überzeugung, die Produktion in fremde Hände abzugeben. Doch abgesehen vom initialen Aufwand, einen geeigneten EMS-Partner zu finden, sprechen die Zeit- und Kostenersparnisse deutlich für das Outsourcing.
Lohnt sich die Zusammenarbeit mit einem EMS-Dienstleister auch bei kleinen Stückzahlen?
Kurz gesagt: Ja.
Den Großteil des deutschen Marktanteils machen eine Handvoll großer EMS-Dienstleister mit riesigen Produktionshallen aus, die wiederum für große OEMs in hohen Stückzahlen produzieren. Das wirkt zunächst abschreckend auf kleine Hersteller, die nur kleine Serien fertigen lassen möchten. Doch lediglich 20 EMS-Dienstleister aus Deutschland machen bereits 50 Prozent des Marktanteils des Umsatzes aus.
Das bedeutet: Der Großteil der insgesamt 563 deutschen EMS-Dienstleister ist auf kleinere Stückzahlen ausgelegt. Dabei handelt es sich meist um kleine, regionale EMS-Dienstleister. Regionale Nähe und persönliche Geschäftsbeziehungen spielen hier eine wichtigere Rolle als große Fertigungslose.
Überzeugen Sie sich selbst
Sie sind sich noch unsicher, ob das EMS-Outsourcing für Ihr Unternehmen infrage kommt? Gerne klären wir Ihre offenen Fragen in einem Gespräch. Nutzen Sie unser Kontaktformular, um Ihr Anliegen zu schildern. Gemeinsam finden wir heraus, ob sich eine Zusammenarbeit für Sie lohnt.
HEINEN Elektronik ist bereits seit über 50 Jahren als EMS-Dienstleister aktiv. Flexibilität in der Entwicklung und Fertigung ist unsere Stärke. Wir freuen uns auf einen Austausch mit Ihnen!