Inhaltsverzeichnis
- Die Preise sinken, hurra?
- Die Situation bleibt angespannt
- Lieferverzögerungen erschweren Termintreue
- Handlungsempfehlung: Langfristig planen, frühzeitig bestellen
- Fazit: Die Zukunft bleibt ungewiss
Die Preise sinken, hurra?
In der Fachpresse liest man es immer wieder: Die Preise sinken – denn die Nachfrage sinkt. Während zu Beginn der Corona-Pandemie viele ihre Lager aufgestockt und Bauteile regelrecht gehamstert haben, ist diese extreme Nachfrage mittlerweile zurückgegangen. Doch an der Verfügbarkeit ändert das nichts.
Die Situation bleibt angespannt
Trotz der gesunkenen Nachfrage sind Bauteile nach wie vor schwer verfügbar. Das führt zu einer starken Vorsicht unter den Distributoren. Liefertermine werden auf Nummer sicher angegeben, selbst wenn die Bauteile schneller verfügbar wären. Das erschwert die Planbarkeit und macht es unmöglich, unseren Kunden feste Termine zu garantieren. Wenn es schnell gehen soll, muss nach wie vor auf Broker zurückgegriffen werden. Broker bereichern sich an der Situation, indem sie höhere Preise verlangen. Das wiederum macht es schwierig, dem Kunden teurere Alternativen mitzuteilen.
So bleibt die Qual der Wahl: Besteht die Geduld, auf die Bauteile vom Distributor zu warten? Oder ist es notwendig, auf überteuerte Bauteile vom Broker zurückzugreifen?
Null Verfügbarkeit – und dann?
Häufig haben wir die Situation erlebt, dass ein Bauteil nirgendwo verfügbar ist. Dann müssen alternative PCB-Layouts entwickelt werden, welche besser verfügbare Bauteile beinhalten. Darum gilt es bereits in der Entwicklungsphase, den Bauteilmarkt zu berücksichtigen – Stichwort: Design for Manufacturing. Bei den sich ständig ändernden Verfügbarkeiten ist eine gute Markteinschätzung gefragt. Was heute gilt, kann in drei Wochen schon ganz anders aussehen. Jeden Tag muss die Situation neu bewertet werden.
Lieferverzögerungen erschweren Termintreue
Die Bauteilknappheit beeinflusst auch im Jahr 2023 weiterhin die Lieferfähigkeit unseres Unternehmens. Bei langen Vorlaufzeiten können wir die Termine in der Regel einhalten, doch bei neuen und kurzfristigen Projekten kann es keine Garantie auf eine termingerechte Lieferung geben. Jederzeit können unvorhergesehene Engpässe oder Lieferverzögerungen auftreten.
So ist es vorgekommen, dass geplante Lieferungen für Q4 2022 aufgrund plötzlicher Verzögerung kurz vor knapp auf Q3 2023 verschoben werden mussten. Auf solche Änderungen können wir keinen Einfluss nehmen. Was wir tun können, ist dem Kunden mögliche Alternativen aufzuzeigen und seine Bedürfnisse ernst zu nehmen.
Handlungsempfehlung: Langfristig planen, frühzeitig bestellen
Der Schlüssel liegt in der langfristigen Planung und frühzeitigen Bestellung. Achten Sie auf den Produktlebenszyklus ihres Produkts – wann ist die Regeneration fällig? Sprechen Sie uns frühzeitig an, damit wir Obsoleszenz-Management betreiben und den Markt beobachten können. So ist die Chance hoch, dass alle benötigten Bauteile bereits in unserem Lager sind, wenn Sie Ihre Serie fertigen lassen möchten. Falls Abkündigungen ein Redesign notwendig machen, können wir dies bei rechtzeitiger Planung termingerecht umsetzen.
Fazit: Die Zukunft bleibt ungewiss
Die Bauteilknappheit stellt nach wie vor eine große Herausforderung für die Elektronikbranche dar. Zwar sind die Preise gesunken, doch die Verfügbarkeit bleibt problematisch. Liefertermine gleichen einem Würfelspiel. Flexibilität ist das Stichwort – Flexibilität in der Planung, in der Entwicklung, im Einkauf. Eine langfristige Prognose, wie sich die Bauteilsituation entwickelt, ist derzeit nicht möglich. Doch wir stehen unseren Kunden mit Rat und Tat zur Seite, um das Beste für sie herauszuholen.