Inhaltsverzeichnis
- Ziele des Erstgesprächs: Klärung der Rahmenbedingungen
- Gesprächsteilnehmer: Wer sollte dabei sein?
- Vorbereitung: Know-how zur Elektronik & dem Projekt
- Ablauf: Das erwartet Sie im EMS-Dienstleister-Gespräch
- Nachbereitung: Klärung offener Punkte
Ziele des Erstgesprächs: Klärung der Rahmenbedingungen
Das Hauptziel des Erstgesprächs mit einem EMS-Dienstleister ist das Abstecken der Rahmenbedingungen für die Zusammenarbeit. Dabei gilt es, ein klares Verständnis der technischen Anforderungen, der zeitlichen Abläufe und dem geplanten Produktionsvolumen zu schaffen. Dieses Gespräch soll nicht nur die Machbarkeit des Projekts ausloten, sondern auch sicherstellen, dass beide Parteien die gleichen Erwartungen an das Endergebnis haben.
Außerdem sollte deutlich werden, welche Aufgaben vom EMS-Dienstleister übernommen werden und welche der Kunde selbst trägt. Hierzu zählen z.B. die Verteilung von Entwicklungsbereichen sowie die Verantwortlichkeit der Materialbeschaffung.
Gesprächsteilnehmer: Wer sollte dabei sein?
Wer am Gespräch teilnimmt, hängt vom Projektumfang und der Unternehmensstruktur ab.
Auf Seiten des EMS-Dienstleisters wären typische Teilnehmer:
- Vertrieb: Diskutiert Rahmenbedingung zur Projektplanung und klärt Fragen zum Umfang der Dienstleistungen.
- Elektronikentwickler: Stellt technisches Know-how bereit und bewertet die technische Machbarkeit des Projekts.
- Geschäftsführer: Bringt die strategische Perspektive ein und trägt zur Entscheidungsfindung bei.
Auf Kundenseite könnten teilnehmen:
- Einkäufer: Fokussiert auf logistische und vertragliche Aspekte der Zusammenarbeit.
- Produkt-/Projektmanager: Koordiniert und behält den Überblick über alle Projektphasen.
- Technischer Entwickler: Ergänzt das Team mit technischem Fachwissen für spezifische Produktfragen.
- Geschäftsführer: Vertritt die Unternehmensinteressen und leitet strategische Entscheidungsprozesse – insbesondere in kleinen Unternehmen, wo er häufig mehrere der genannten Rollen übernimmt.
Bei der Auswahl der Gesprächsteilnehmer sollte sichergestellt sein, dass alle relevanten Themen wie Technik, Zeitplanung und Budget ergebnisorientiert besprochen werden können.
Vorbereitung: Know-how zur Elektronik & dem Projekt
Ziel der Vorbereitung ist es, eine solide Basis für das Gespräch zu schaffen, indem grundlegende Fragen und Projektinformationen vorab geklärt werden:
- Sie sollten mit dem Projekt vertraut und in der Lage sein, den Zweck und die erwarteten Funktionen der Elektronik verständlich zu kommunizieren.
- Notieren Sie sich alle offenen Fragen, die Sie an die Zusammenarbeit mit dem EMS-Dienstleister haben, z.B. hinsichtlich Zeitpläne, Kosten und Machbarkeiten.
- Manchmal erhalten Sie vom EMS-Dienstleister vorab einen Fragenkatalog, welcher auf die technischen Anforderungen Ihrer Elektronik abzielt. Versuchen Sie, alle Fragen so gut wie möglich bereits vor dem Gespräch zu klären, um eine gute Grundlage für das Gespräch zu haben.
Ablauf: Das erwartet Sie im EMS-Dienstleister-Gespräch
Nach einem kurzen Vorgespräch, meist telefonisch, wird ein Termin zum Erstgespräch vereinbart. Je nach räumlicher Nähe findet dieses vor Ort beim Kunden, beim EMS-Dienstleister oder über Videokonferenz statt. Zuvor wird eine Geheimhaltungsvereinbarung (NDA) unterzeichnet, um die Vertraulichkeit Ihres Projekts zu sichern.
Ein typischer Ablauf für das Erstgespräch sieht wie folgt aus:
Kurze Vorstellungsrunde
- Was macht Ihr Unternehmen und wer sind Ihre Kunden?
- Was kann Ihr Produkt bzw. was soll es können?
Überblick über das Projekt und Ziele
- Wie wurde es bisher gemacht?
- Warum und wie soll es nun anders gemacht werden?
- Wie stellen Sie sich die Zusammenarbeit konkret vor?
Diskussion technischer Details
- Was soll Ihr Produkt leisten?
- Welchen Herausforderungen begegnen Sie?
- Wobei benötigen Sie Unterstützung?
Besprechung des Zeitplans
- Sind Sie an feste Termine gebunden, z.B. Messen oder Konferenzen?
- Bis wann brauchen Sie den ersten Prototypen?
- Wann soll das Produkt an den Markt gehen?
Erörterung des Budgets
- Verfügen Sie über ausreichend finanzielle Mittel oder beantragen Sie eine Förderung?
- Zu welchem Stückpreis möchten Sie Ihr Produkt auf den Markt bringen?
- Haben Sie eine Obergrenze für das Projektbudget?
Klärung offener Fragen und Planung der nächsten Schritte
- Gibt es eventuell Muster oder Pläne, die Sie zur Verfügung stellen können?
- Sind im Gespräch Fragen aufgekommen, die Sie intern oder mit Ihrem Kunden klären müssen?
- Was erwarten Sie als nächstes vom EMS-Dienstleister?
Empfehlenswert ist es, mit Verbindlichkeiten aus dem Gespräch zu gehen, sei es ein Follow-Up Treffen oder termingebundene Abgaben, z.B. die eines Lastenhefts.
Nachbereitung: Klärung offener Punkte
Nach dem Erstgespräch mit einem EMS-Dienstleister gilt es, alle offenen Punkte zu klären. Das beinhaltet die Bereitstellung benötigter Materialien wie Muster, Stücklisten, technische Pläne und relevante Vorschriften. Auch die Erstellung eines Lastenhefts kann anstehen, um die technischen und funktionalen Anforderungen des Projekts klar zu definieren.
Gleichzeitig sollten – falls nötig – weitere Gespräche geplant werden, sodass alle Details vor der Angebotserstellung eindeutig definiert sind. Sobald alles geklärt ist, kann der EMS-Dienstleister ein passendes Angebot formulieren.